Samstag, 9. Januar 2016

Rezension: Schau mir in die Augen, Audrey



Titel: Schau mir in die Augen, Audrey
Originaltitel: Finding Audrey
Autor: Sophie Kinsella
Seiten: 379
Verlag: cbj
Preis: 14,99 Euro
Altersempfehlung: ab 12
Genre: Jugendbuch, Familienroman
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Erster Satz:
Oh Gott. Mum ist verrückt geworden.

Inhalt:
Audreys Familie ist ziemlich durchgeknallt. Ihr Bruder ist ein Computernerd, ihre Mutter eine hysterische Gesundheitsfanatikerin und ihr Vater ein charmanter, ein bisschen schluffiger Teddybär. Doch damit nicht genug – Audrey schleppt noch ein weiteres Päckchen mit sich herum: Nämlich ihre Sonnenbrille, hinter der sie sich wegen einer Angststörung versteckt. Bloß niemandem in die Augen schauen! Als sie eines Tages auf Anraten ihrer Therapeutin beginnt, einen Dokumentarfilm über ihre verrückte Familie zu drehen, gerät ihr immer häufiger der gar nicht so unansehnliche Freund ihres großen Bruders vor die Linse – Linus. Und langsam bahnt sich etwas an, was viel mehr ist, als der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ...

Zitat:
Ich glaube, mir ist klar geworden, dass es im Leben vor allem darum geht, nicht stehen zu bleiben. Man klettert hoch, man rutscht ab und man rappelt sich wieder auf. Es ist nicht schlimm, abzurutschen, solange man sich dabei gleichzeitig mehr oder weniger kontinuierlich nach vorn bewegt. Mehr kann man sich nicht erhoffen. (Seite 377)

Zum Buch:
Nach einem traumatischen Erlebnis in der Schule, traut sich Audrey nicht mehr das Haus zu verlassen, mit fremden Menschen zu reden, kann nicht mehr zur Schule gehen und kann andere nur durch eine Sonnenbrille ansehen, die sie nie ablegt. Normaler Blickkontakt scheint für sie unmöglich und sie leidet an psychischen Störungen. Als ihre Psychologin Dr. Sarah ihr dazu rät eine Art Dokumentarfilm über ihre durchgeknallte Familie zu drehen, fängt an mehr und mehr aus sich heraus zu kommen und freundet sich auch mit dem besten Freund ihres Bruders Linus an.

Ich hatte zu Beginn ganz andere Erwartungen an das Buch, wurde aber dennoch nicht enttäuscht. Ich rechnete eher mit einer leichten Liebesgeschichte und ein wenig Familiendrama nebenher, doch dieses Buch bietet viel mehr.

Die Liebesgeschichte zwischen Linus und Audrey ist zwar zuckersüß, aber steht bei weitem nicht im Vordergrund der Handlung. Viel mehr geht es um Audreys "Erkrankung", ihre inneren Konflikte und wie ihre Familie ihr während des Heilungsprozesses zur der Seite steht. Auch die Therapiesitzungen bei Dr. Sarah waren sehr interessant und aufschlussreich und es war einfach toll mitzuerleben, wie Audrey sich Tag für Tag ihrer Umwelt öffnet.

Ihre nicht ganz normale Familie hat mich an manchen Stellen wirklich zum schmunzeln gebracht (vorallem Felix!), nur die Mutter ist mir auf Dauer mit ihren hysterischen Anfällen ein wenig auf den Geist gegangen. Ein verpeilter Vater, ein Computersüchtiger Bruder und der 4 jährige Felix machen die Familie komplett. Auch Linus war mir mit seiner freundlichen, ruhigen Art sehr sympathisch gewesen.

Auch wenn die Story der Geschichte ein eher ernstes Thema behandelt, schafft die Autorin es mit ihrem witzigen und unkomplizierten Schreibstil alles ein wenig aufzulockern. Auch die verschiedenen Videosequenzen in Form eines Drehbuchs haben mir sehr gut gefallen, genau wie die gesamte Aufmachung des Buches. Dass Audrey den Leser direkt anspricht, sorgt dafür dass man sich ihr sehr viel verbundener fühlt und man begleitet sie auf ihrem Weg. Das Buch lässt sich sehr schnell lesen und die Seiten fliegen förmlich an einem vorbei.

Fazit:
Ein liebevolles, zauberhaftes Familiendrama. Eine klare Leseempfehlung!
Ich gebe dem Buch 4,5 von 5 Sternen.


Eure Mila <3

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